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ÖSTERREICHS IMMOBILIEN-NACHRICHTEN
"Wien ist einer der stabilsten Hotelmärkte" Interview Welche Preise im Luxussegment tatsächlich drin sind, weiß Experte Michael Widmann von PKF Hotelexperts.WirtschaftsBlatt:Herr Widmann, bei vielen Hotelprojekten haben Sie ihre Finger mit im Spiel. Was ist konkret Ihr Job?
Michael Widmann: Wir sagen, ob ein Projekt sinnvoll ist und wie man es optimieren kann. Man könnte auch sagen, wir sind die Bösen, die kritischen Sparringpartner. Ob der Kunde das dann berücksichtigt, ist wieder etwas anderes.
Bei wie vielen Projekten geht der Daumen nach unten?
Etwa die Hälfte hat keinen Sinn - vor allem in der Ferienhotellerie, aber auch bei Stadthotels. Die sind entweder zu luxuriös oder nicht an einem optimalen Standort. Wir hatten einmal einen Kunden in Deutschland, der wollte ein Fünf-Sterne-Hotel in einem Plattenbau errichten. Da haben wir eher an versteckte Kamera geglaubt. Alles gibt es. Aber das ist ein extremes Beispiel.
Nach oben geht ihr Daumen aber bei Budgethotels?
Bis vor drei, vier Jahren wollte keiner etwas von Budgethotels wissen. Jetzt gibt es einen regelrechten Run auf diese Produkte. Der Markt hat komplett umgeschlagen. Wien hat hier noch einen gewaltigen Aufholbedarf.
Motel One hat das rechtzeitig erkannt, oder?
Die anderen haben einfach geschlafen. Wien braucht noch 30 solcher Budgethäuser. Acht bis zehn Motel One in Wien halte ich in den nächsten zehn Jahren für machbar. Vier Häuser sind bereits fix, bei weiteren zehn stehen sie in Verhandlung.
Es heißt, Motel One zahlt nichts.
Natürlich liefern sie keine allzu attraktive Rendite, aber die Rendite ist sicher. Das ist vielleicht eine Lehre aus der Krise, nicht mehr nur eine Renditemaximierung anzustreben. Und natürlich will Motel One den Erfolg, den sie haben, erst mal selbst abschöpfen. Das ist legitim. Es gibt aber auch andere, regionale bzw. nationale Produkte wie Daniel, Roomz, 25hours; Intercity wird am Zentralbahnhof aufsperren. Die Dynamik, die Motel One aufweist, hat aber keiner. Das größte Investitionshemmnis im Budgetsegment ist die Mindestgrößenverordnung. In dieser Rigorosität gibt es das nur in Österreich. Die muss weg. Manche internationale Produkte werden deshalb nicht realisiert.
Der Wiener Hotelmarkt boomt. Sind Projekte hier zwangsläufig Selbstläufer?
Wenn ich in Wien ein neues Hotel aufsperre, habe ich keine lange Anlaufphase. Die Auslastung ist - mit Ausnahme von Januar und Februar - gut. Ein Budgethotel in guter Lage ist ein Selbstläufer. Eine Familienpension in der Peripherie tut sich schwer. Aber der Druck in allen Segmenten wird stärker. Auch im bestehenden Luxusbereich muss massiv investiert werden.
Es heißt, im Luxusbereich hinken die Zimmerpreise in Wien im internationalen Vergleich hinterher. Ein Ritz Carlton am Schubertring müsste eigentlich 600 € verlangen, ein Park Hyatt Am Hof noch mehr.
Nein, müssen sie nicht. Die höchsten Zimmerpreise haben wahrscheinlich das Sacher und das Palais Coburg mit 300 €Netto-Zimmerpreis, also abzüglich Mehrwertsteuer, Frühstück und Rabatte. Die bewegen sich jetzt in Richtung 400 €. Auch Am Hof und am Schubertring werden es 400 €sein -deutlich darüber wird es nicht gehen.
Was kommt im Luxusbereich noch?
Das Luxushotel in der Riemergasse kommt, und vielleicht noch ein weiteres - dann reicht es in diesem Segment. Markennamen wie Mandarin Oriental werden oft überschätzt in ihrer Bedeutung. Die bringen vielleicht aufgrund des Namens zehn, 20 Prozent Auslastung mit. Alles in allem ist Wien ein extrem interessanter Markt und neben München und Hamburg einer der stabilsten europäischen Hotelmärkte überhaupt. Daran wird sich auch in nächster Zeit nichts ändern. Weltweit bietet das nur noch Singapur. Viele Investoren überlegen sich Hotels, weil der Büromarkt nicht geht. Das ist aber auch eine Gefahr.